Volle 19 Wochen haben wir fünf Weltenbummler 7x24 Stunden zusammen verbracht. Diese lange Zeit klang in einem siebzehnstündigen Flug von Tokyo nach Zürich aus.
Die letzten Wochen hatten wir Zeit um zurück zu blicken, zu resümieren, Momente der Reise wider zu beleben und ganz nach japanischer Manier, Hitlisten zu erstellen.
Diese Listen sehen fünfmal unterschiedlich aus. Und selbstverständlich haben die Kinder ganz andere Bedeutungen zu den Ländern, als wir Grossen. So ist Don Det, Laos, bei Sol und Star zum Beispiel einfach der coole Ort der Hängematten und des leckeres Sticky Rices! Und Sri Lanka ist bei den Jungs im Rückblick, abgesehen von den Tieren nicht so gut angekommen, weil es da teilweise dreckig war. Dafür lieben sie Chiang Rai, weil wir da den Schweizer Tom getroffen hatten, mit welchem sie rumblödeln konnten. Und der Camper in Japan ist ihr schillerndes Highlight. Kriterien, die wir etwas anders setzen würden.
So sind für uns die entspannten Wochen beim baden im paradiesischen Thailand, speziell auch mit unseren Freunden, und am Mekong, die intensiven Momente der Kultur in allen fünf Ländern sowie die atemberaubenden Momente der teilweise hautnahen Tiererfahrungen in Sri Lanka Höhepunkte.
Das Grundempfinden eines sehr positiven Gesamtpaketes nach dieser Zeit haben wir jedoch alle fünf. Unser oberstes Ziel war es, diese exklusive Familienzeit zu fünft von Herzen zu geniessen und zu einem eingeschweissten Familienteam zusammen zu wachsen. Wir können mit Stolz sagen, dieses Ziel haben wir mit Bravur erreicht! Agua y fuego mit Solstarmar sind ein Topteam geworden!
Solstarmar haben in diesen Wochen unglaubliche Sprünge gemacht. Nicht nur Principessa, bei der man dies vom Alter her gar erwartet, sie, die jetzt plappert wie ein Buch und überall selbst mitmischeln will («Loucia selber wöue!» ist der meistgehörte Satz), sondern auch die zwei Jungs. Die haben ein echtes Gespür entwickelt für andere Kulturen, haben angefangen Englisch zu sprechen und zu bestellen, Mirò rechnet die Beträge unserer Ausgaben in Dollar und Baht um, die Jungs haben am Schluss wirklich tatkräftig mitgeholfen mit dem Gepäck, und die drei haben zu zweit und zu dritt eine neue Ebene für ihr gemeinsames Spiel entwickelt. Klar, das wäre vielleicht auch zu Hause geschehen. Aber so haben sie es in einem stimulierend anderen Kontext erlebt und vor allem hatten ihre Eltern 19 Wochen unbegrenzt Zeit für sie. Das zumindest, gibt es zu Hause (leider) so nicht. 😊 Unbegrenzt selbstbestimmte Family Qualitytime!
Die erste Frage, die wir uns stellen und die wir auch von unseren Bekanntschaften meist hören: «Wo hat es euch denn auf eurer Reise am Besten gefallen?» Die lapidare Antwort ist: Ganz so ausschliesslich können wir das gar nicht beantworten. Es war wohl der Mix dieser fünf, teilweise sehr unterschiedlichen Länder und Kulturen, welche diese Reise so reichhaltig und wirklich einmalig gemacht haben. Warm, exotisch, kulturstark, menschennah, zum Teil herausfordernd und anstrengend, widersprüchlich, sinneserweiternd, genussvoll und vor allem bereichernd!
Jedes Land hat dann auch seine exklusiven Höhepunkte:
Sri Lanka, unsere erste Station, hat uns mit seiner farbenfrohen und üppigen Natur, speziell der eindrücklichen Tierwelt (unvergessen die wilden Elefantenherden, die Leoparde, die Krokodile, die Meeresschildkröte am Laichen und die grüssenden Blauwale) und bezüglich der offenen Herzlichkeit der Menschen richtig berührt. Mit Danuka, unserem Guide, haben wir auch einen sehr umfassenden und breitgefassten Eindruck dieses Landes gewonnen.
Kambodscha war das herausforderndste Land, da es mit seiner immer noch spürbaren Geschichte und Kultur (Angkor Wat) berührt-, aber mit der sicht- und fühlbaren Armut besonders bei Kindern (Floating Islands) doch auch unsere Ambiguitätstoleranz strapaziert hat.
Laos dagegen, mit seiner gemütlichen Flusskultur am Mekong (die sechs herrlichen Hängemattentage am Mekong im Crazy Gecko, Don Det), der entspannten, unaufgeregten Mentalität und den wundervollen Tempeln und Landschaft in Luang Prabang hat uns sehr inspiriert.
Thailand, vielgerühmtes Thailand, bietet mit seinem kulturell reichhaltigen Norden (Chiang Rai, Mae Hong Son Loop), den offenen Menschen, dem fantastisch leckeren Essen, den Wohlfühlmassagen, der Wärme und vor allem den Trauminseln für uns immer noch das reichhaltigste Gesamtpaket (fantastisch die Bade- und Genusstage im Paradies auf Ko Koot und im Süden mit unseren Freunden auf Ko Yao, Ko Lanta und Ko Kradan).
Japan schliesslich war für uns, wie bereits ausgeführt, am widersprüchlichsten. Das liegt sicherlich daran, dass wir uns mit dem Campervan (Highlight aller drei Kids) bewusst auf ein Abenteuer eingelassen hatten, dessen Ausgang wir nicht sicher abschätzen konnten. Die entsprechende Berg- und Talfahrt ist bereits beschrieben. Japan bietet uns an den vielgerühmten Spots wie Kyoto, Nara, Hiroshima und Tokyo unglaubliche Schönheit, Ästhetik, Kultur und für die Jungs faszinierende Kampfgestalten wie Ninjas und Samurais. Nirgends auf unserer Reise sind wir jedoch so wenig zu den Menschen durchgedrungen wie in Japan. Das liegt sicherlich auch an der für uns nicht ganz nachvollziehbaren Sprachbarriere. Englisch ist hier schlicht Mangelware. Es gab einige sehr herzliche Begegnungen, meist geprägt von deren Freude an unseren drei Äffchen. Aber vieles bleibt zwischen den Zeilen versteckt und uns fehlt wahrscheinlich oft ein Guide oder auch Kulturkenntnisse zur Übersetzung. Und es war zeitweise halt einfach empfindlich frisch in diesem Land. Summa summandum schimmert für uns Grossen die Sonne im Land der untergehenden Sonne doch am verhaltendsten.
Und was ist das Fazit von der Geschicht?
Diese Reise war uns eine Bereicherung, eine spannende Herausforderung und vor allem ein Geschenk für unsere Familie! Wir sind dankbar und bis oben gefüllt mit unvergesslichen Eindrücken!
Stuti, Kap kung ka, Hakoun, Kop Gai lailai, Arregato aidemaz!
Und lassen wir grosse Denker dies in Worte fassen:
"Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur die eine Seite davon."
(Aurelius Augustin)
"Steigst du nicht auf die Berge, so siehst du auch nicht in die Ferne."
Fernöstliches Sprichwort
"Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben."
Kurt Tucholsky (1890 - 1935)
"Es gibt Wichtigeres im Leben, als ständig dessen Geschwindigkeit zu erhöhen."
Mahatma Gandhi (1869 - 1948)
…und zum Abschluss Laotse: Eine Reise von tausend Meilen beginnt mit einem einzigen Schritt.
Laotse (604 - 531 v. Chr.)
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